Glück. Was bedeutet Glück? Diese Frage, die auch eine Unsicherheit andeutet, was Glück wirklich ist, hat die Menschheit von jeher beschäftigt. Daher leitet sich wohl auch das Sprichwort ab: „Glück und Glas, wie leicht bricht das“. Auch der tibetische Mönch Richard Matthieu fragt sich, ob das Wort Glück so überstrapaziert wurde, dass die Menschen es inzwischen meiden, angewidert von den Illusionen und Banalitäten, die ihnen dabei in den Sinn kommen. Auch nur über die Suche nach Glück zu sprechen, grenzt für manche Leute schon an Geschmacklosigkeit. Sicher ist trotzdem, dass die Suche nach Glück ein dem Menschen inhärenter Trieb ist.
Wir müssen uns also um das kümmern, was Glückseligkeit schafft. Denn ist sie da, besitzen wir alles. Ist sie hingegen nicht da, dann tun wir alles, um ihrer teilhaftig zu werden. Diese Unsicherheit führt zur Frage nach dem wahren Glück und was diesem im Weg steht. Der verstorbene indische Lehrer Swami Muktananda sagt dazu: „Der Mensch sammelt so viele Dinge, um glücklich zu werden, aber er weiß nicht, was wahres Glück ist. Er will eines anderen Seele heilen, weiß aber nicht, die eigene in Ordnung zu bringen. Er erfindet wunderbare Dinge, aber er weiß nicht die Schätze in seinem Innern zu entdecken. Er fliegt auf den Mond, aber den Weg in seine innere Welt kennt er nicht. Er kennt alles außer sich selbst.“
Hier knüpft auch Erhard Meyer-Galow in seinem hochaktuellen Buch an: „Jetzt bin ich endlich mal da!“, wenn er François Lelords Buch „Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück“ zitiert, der seinen Helden Hector um die Welt reisen lässt, um das Geheimnis des Glücks zu finden. Ein alter Mönch, den er traf, sagte ihm aber, es sei ein Irrtum zu glauben, Glück wäre das Ziel. Hector war nicht sicher, ob er das richtig begriffen habe, worauf ihm der alte Mönch sagte: „Ich meinte so ein Ziel, wie ihr es in eurer Kultur immer so schön abzustecken wisst. Dadurch habt ihr ja übrigens so viele interessante Dinge vollbracht. Aber Glück gehört nicht in diese Kategorie. Wenn sie es sich abstecken, werden sie es mit großer Wahrscheinlichkeit verfehlen.“
Es ist offensichtlich, dass der Mönch meint, dass Glück nicht allein durch materielle Umstände und Bedingungen erlangt werden kann. Es bedarf anderer Mittel und Wege. Der XIV. Dalai Lama meint, dass wir vor allem Mitgefühl, Fürsorglichkeit und Anteilnahme in unsere Rationalität einbringen müssen. So finden wir unseren inneren Frieden, der einzig die Grundlage für wahres Glück ist. Dies vor allem begleitet mit spiritueller Entwicklung. Dieses Ziel möchten wir ja alle so gern anstreben. Aber etwas steht dem offensichtlich meistens im Wege. Es ist die Vergangenheit in uns, nämlich der unerlöste primitive und niedere Mensch mit seinen unersättlichen Begehrlichkeiten und Emotionen, die dem im Wege steht. Frieden und Glück findet der Mensch nur, wenn es ihm gelingt, die bewusste Persönlichkeit und den Schatten zusammenleben zu lassen, das heißt, wir müssen lernen darauf zu verzichten, nur vollkommen zu sein.
Erhard Meyer-Galows Buch ist keine trockene philosophisch-theologische Abhandlung, was Glück bedeutet, sondern ein außerordentlicher, aus praktischer Lebenserfahrung heraus geschriebener Wegweiser, der jedem Sucher nach echtem Glück ein treuer Begleiter und Ratgeber auf seiner Suchwanderung sein wird.